Härtere Strafen für Lastwagenfahrer, die Nachtfahrverbote einfach ignorieren: Statt bislang 20 Euro sind künftig 75 Euro und ein Punkt in der Verkehrssünderdatei fällig, beschlossen die Verkehrsminister der Länder am Mittwoch in Potsdam auf hessischen Vorschlag.
Archiv der Kategorie: PKW
Frankreich will alte Autos in Städten verbieten
Alte Autos dürfen künftig nicht mehr durch Paris fahren. Von 2012 an sollen in acht französischen Innenstädten besonders umweltschädliche Fahrzeuge ganz oder zeitweise verboten werden. Dazu zählten Autos, die vor 1997 und Zweiräder, die vor 2004 vor gebaut worden seien.
In Europa gibt es bereits in 180 Städten derartige Umweltzonen, davon 43 in Deutschland. London hat 2003 eine Mautgebühr für die Innenstadt eingeführt. Seitdem sind die Kohlendioxidemissionen um etwa 17 Prozent gesunken.
Deutschland – Scandlines Zuwachs im Baltikum
Die Reederei Scandlines konnte 2010 bei den Verkehren von und nach Lettland das Frachtvolumen um 59,7 Prozent steigern.
Die RoRo-Reederei hat eigenen Angaben zufolge auf ihren Baltikumrouten zwischen Travemünde und Ventspils (Lettland), Travemünde und Liepaja (Lettland) sowie zwischen dem schwedischen Nynäshamn und Ventspils im Jahr 2010 rund 54.000 Frachteinheiten befördert.
Europa – Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr: Neue EU-Richtlinie
Das Europäische Parlament und die Europäische Kommission haben sich über eine neue Regelung zur Bekämpfung von Zahlungsverzögerungen im Geschäftsverkehr geeinigt.
Die Regelung führt eine generelle Vorschrift ein: die öffentlichen Verwaltung soll innerhalb von 30 Tagen bezahlen; die Mitgliedstaaten können diese Frist auf maximal 60 Tage ausdehnen (in den Bereichen Gesundheit und öffentliche Verwaltung, welche eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben).
Wenn die öffentliche Verwaltung nicht innerhalb dieser Fristen bezahlt, werden zusätzlich Verzugszinsen berechnet: und zwar i. H. vom Prozentsatz der Europäischen Zentralbank plus 8%. Außerdem könnte sich der staatlich anerkannte Unternehmensverband, im Auftrag der Mitglieder, an die Justiz- oder Verwaltungsbehörden wenden, um Gesetzwidrigkeiten anzuzeigen. Die Regelung soll Ende des Jahres in Kraft treten, und die Mitgliedstaaten haben dann noch 2 Jahre Zeit, um sie umzusetzen.
Europa – Kapsch erhält Zuschlag für Mautsystem in Polen
Der österreichische Mautspezialist Kapsch TrafficCom hat in Polen den Zuschlag für die Errichtung und den Betrieb eines elektronischen Mautsystems erhalten. Das ETC-System (Electronic Toll Collection) soll am 1. Juli 2011 in Betrieb genommen werden.
Das Konsortium Kapsch hat der polnischen Autobahn- und Straßenbaubehörde (GDDKiA) ein auf der Technologie Dedicated Short-Range Communication (DSRC) basiertes System mit einem Preis von 1,24 Mrd. Euro angeboten.
Kapsch lag damit vor dem Konsortium MyToll mit einem auf der Technolgie Global Navigation Satellite System (GNSS) begründetem System. Die Maut ist vorgesehen für Lkw und Busse mit einem Gewicht über 3,5 hzG. Pkw können sich im ETC-System freiwillig registrieren.
Europa – Handy-Telefonieren im Auto/Strafen-Vergleich
Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung oder das Schreiben von SMS während der Autofahrt sind per Gesetz verboten. Nahezu jeder weiß das, aber zu wenige halten sich daran, obwohl man mit diesem Verhalten zum Verkehrsrisiko für sich und andere wird.
Wer erwischt wird, zahlt in Österreich mindestens 50 Euro. Auch im europäischen Ausland geht die Exekutive gegen Handysünder am Steuer vor – die Mindeststrafen bewegen sich zwischen zehn und 160 Euro. Besonders rigoros fallen die Strafen in folgenden Ländern aus: In Italien beginnen die Strafen bei 155 Euro, in den Niederlanden verrechnet die Polizei 150 Euro Strafe, in Norwegen muss man 160 Euro zahlen. In der Slowakei werden bis zu 135 Euro fällig, in Slowenien 120 Euro und in Portugal kostet Telefonieren am Steuer zumindest 120 Euro.
Auch bei den Freisprecheinrichtungen gibt es Sonderregelungen. Nicht jede Einrichtung garantiert in allen Ländern Straffreiheit. In Griechenland ist beispielsweise die Verwendung einer kabellosen Freisprecheinrichtung (Bluetooth) vorgeschrieben; in Spanien wiederum ist das Telefonieren am Steuer nur mit einer im Fahrzeug eingebauten Freisprecheinrichtung gestattet. Die Verwendung jeglicher Art von Headset ist dort verboten.
Außerdem müssen an einer Tankstelle während des Tankvorganges sämtliche elektrischen und elektromagnetischen Geräte, also auch Handys, abgeschaltet werden. Einzig in Schweden gibt es kein ausdrückliches Handyverbot. Gefährdet ein telefonierender Autolenker jedoch andere Verkehrsteilnehmer, hat das trotzdem Folgen. Dann wird dem Fahrer ein Verschulden wegen Unachtsamkeit angelastet.
Europa – Renault/Nissan: Kooperation mit AvtoVAZ
Renault und sein japanischer Partner Nissan wollen sich noch stärker in Russland engagieren. Dazu schließt sich nun auch Nissan dem bestehenden Bündnis zwischen Renault und dem Autobauer AvtoVAZ, der das Modell Lada fertigt, an. Das Trio will in den kommenden fünf Jahren den gemeinsamen Marktanteil am russischen Automarkt von derzeit rund 30 auf 40 Prozent steigern.
In den drei Werken in Togliatti, Moskau und St. Petersburg sollen bis Jahresende die Produktionskapazitäten auf 1,3 Millionen Einheiten pro Jahr erweitert werden. Zudem wollen Renault und Lada ein gemeinsames Händler- und Vertriebsnetz in Russland aufbauen.
Zu den neuen gemeinsamen Modellen soll unter anderem ein neuer Lada Kombi und ein Lieferwagen gehören. Beide sollen auf der Plattform des Dacia Logan beruhen und hierzu wollen Renault und Nissan ihre russische Logistikabteilung nahe der AvtoVAZ-Zentrale in Togliatti aufbauen.
Renault kaufte sich im Februar 2008 mit rund 25 Prozent am russischen Automobilhersteller AvtoVAZ ein. Seit 1999 kooperieren Renault und Nissan miteinander. Das Duo hatte bereits im April 2010 eine Kooperation mit der Daimler AG bekannt gegeben.
Deutschland – Deutsche Bahn stellt überarbeiteten Umweltrechner vor
Die deutsche Bahn hat auf dem Weltverkehrsforum in Leipzig die Weiterentwicklung des Umweltrechners „EcoTransIT World“ vorgestellt. „Geringe Emissionswerte beim Transport gelten zunehmend als Verkaufsargument. EcoTransIT World soll die Kunden bei der Wahl des Verkehrsmittels und der umweltfreundlichsten Transportkette unterstützen“, erklärte der DB-Vorstand für Infrastruktur und Technik, Volker Kefer.
Die neue Version des Rechners ermittelt den Energieverbrauch, den CO2-und den Schadstoffausstoß für beliebige Gütertransporte künftig weltweit und für alle Verkehrsmittel. Mit Hilfe der Software können Logistikdienstleister und verladende Wirtschaft ihre globalen Logistikketten verbessern und die Umweltbelastung der Transporte fundiert berechnen.
Bisher konnte der Internetrechner lediglich Transportrouten innerhalb Europas berechnen. EcoTransIT World wurde von einem Konsortium bestehend aus der UIC, der Deutschen Bahn, und sechs weiteren europäischen Schienenverkehrsunternehmen entwickelt. Der Umweltrechner ist Online kostenlos unter der Internetadresse www.ecotransit.org verfügbar.
Italien – Fiat trennt Autosparte ab
Der italienische Konzern wird komplett umgebaut, Fiat will das Autogeschäft vom Rest des Unternehmens abspalten. Zu dem italienischen Konzern gehören neben so bekannten Modellen wie dem Fiat 500 der Lkw-Hersteller Iveco, der Zulieferer Magneti Marelli sowie die Luxussportwagen der Marken Maserati und Ferrari, auch ist der Konzern an Chrysler beteiligt.
Eine Abspaltung würde Fiat-Vorstandschef Sergio Marchionne die Möglichkeit geben, über eine Aktienplatzierung Geld für die künftige Expansion einzusammeln. Die Autosparte stand 2009 für 56 Prozent des Fiat-Umsatzes.
Zudem gibt Präsident Luca Cordero di Montezemolo sein Amt auf. Nachfolger soll der Enkel des verstorbenen Fiat-Patriarchen Gianni Agnelli, John Elkann, werden. Agnelli hatte den 34-jährigen Vize-Chairman vor seinem Tod 2003 zum Nachfolger bestimmt.
Die Agnellis halten etwa 59 Prozent an Exor SpA. Die Holding wiederum ist der größte Anteilseigner von Fiat – sie kontrolliert etwa 30 Prozent des Autobauers. Zu den weiteren Investments von Exor zählt der Fußballverein Juventus.
Japan – Lexus besteht Elchtest nicht
Der japanische Autokonzern Toyota hat nach Sicherheitswarnungen der Sicherheitszeitschrift „Consumer Reports“ den Verkauf des Geländewagens Lexus GX 460 in den USA vorerst gestoppt. Ingenieure würden das Modell untersuchen, um mögliche Risiken zu klären, teilte das Management mit. Bis dahin habe Toyota seine US-Händler aufgefordert, den Geländewagen nicht mehr zu verkaufen, erklärte Lexus-Vizepräsident Mark Templin. Toyota nehme die Angelegenheit „sehr ernst“ und sei entschlossen, den Missstand abzustellen. Gleichzeitig betonte das Unternehmen, dass es seine Fahrzeuge laufend aufwändigen Tests unterziehe und davon ausgehe, dass der Lexus GX den hohen Sicherheitsanforderungen der USA entspreche.
Bei einem routinemäßigen Fahrtest des „Consumer Reports“ – eine Art Stiftung Warentest der USA – war das Heck des Wagens ausgebrochen. Erst im letzten Moment habe das elektronische Stabilitätsprogramm eingegriffen und den Wagen wieder beherrschbar gemacht, hieß es.
Im richtigen Straßenverkehr hätte es zu einem Überschlag kommen können, bilanzierte das Magazin und sprach eine klare „nicht kaufen“ Empfehlung aus. Ein solches Urteil ist selten. Der Bericht weckt Erinnerungen an den legendären Elch-Test der A- Klasse von Mercedes-Benz. Der Hoffnungsträger der Stuttgarter hatte 1997 bei einem Ausweichmanöver in Schweden abgehoben. Der Hersteller löste das Problem unter anderem mit dem serienmäßigen Einbau des damals noch wenig verbreiteten elektronischen Stabilitätsprogramm.
Toyota hat seit dem Verkaufsstart vor vier Monaten rund 5400 Fahrzeuge vom Typ Lexus GX 460 verkauft. Das Image des Konzerns ist ohnehin stark angekratzt. Toyota hatte wegen technischer Mängel in den vergangenen Monaten weltweit rund 8,5 Mio. Fahrzeuge in die Werkstätten zurückrufen müssen, darunter mehr als sechs Mio. in den USA. Die Pannenserie wird vom US-Kongress untersucht. Auch stehen dem Unternehmen mindestens 97 Schadenersatzprozesse wegen Tod oder Verletzungen im Zusammenhang mit Unfällen unter anderem wegen ungewollter Beschleunigung bevor. Das US-Verkehrsministerium will Toyota außerdem eine Strafe von knapp 16,4 Mio. Dollar auferlegen, weil das Unternehmen zu lange nicht über Sicherheitsmängel informiert haben soll.