Österreich – Mit 2010 zahlreiche neue Belastungen für Autofahrer

  Die fliederfarbene Jahresvignette 2010 wurde auf 76,20 Euro bzw. um 2,40 Euro verteuert. Die Jahreskarten für die Sondermautstrecken Pyhrn Autobahn (A9), Tauern Autobahn (A10), Brenner Autobahn (A13) und Arlberg Schnellstraße (S16) werden erstmals seit 20 Jahren um 3,2 Prozent erhöht. Seit 1. Jänner 2010 greift der verschärfte CO2-Malus bei der Normverbrauchsabgabe für neu gekaufte Pkw schon ab einem CO2-Ausstoß von 160 g/km statt 180 g/km. 

Die NoVa erhöht sich daher um 500 EURO für Pkw mit Emissionen von mehr als 180 g CO2/km. Die Kfz-Versicherungsprämien werden um 0,5 Prozent in Anlehnung an die Inflationsrate erhöht. Die Erhöhung des Kilometergeldes (42 Cent/km) und des Pendlerpauschales (inkl. Pendlerzuschlag) wurde bis Ende 2010 verlängert. 

  

Deutschland – Polizei spürt LKW-Schäden mit Wärmebildkamera auf

  Polizisten mit einer Wärmebildkamera haben auf der Autobahn A7 bei Winsen (Luhe) einen Sattelzug mit mehrfach gerissenen Bremsscheiben aufgespürt. Der Sattelzug sei mit 23 Tonnen Orangen auf dem Weg von Dänemark nach Griechenland gewesen. Gegen den Fahrer und Halter wurden Bußgelder verhängt. 

Mit der neuen Wärmebildkamera der Polizeidirektion Lüneburg lassen sich Schäden an Bremsen oder Reifen dokumentieren. 

  

Schweiz – Erhöhungen der LSVA abgelehnt

  Das schweizerische Bundesverwaltungsgericht hat die von den Transportunternehmen gegen die Erhöhung der Schwerverkehrsabgabe eingelegten Beschwerden als rechtmäßig beurteilt. Das schweizerische Bundesverwaltungsgericht in Luzern gab drei Beschwerden gegen die 10%ige Erhöhung der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe statt, die die Bundesregierung seit dem 1. Januar 2008 eingeführt hatte. Die Richter gaben den Begründungen der Beschwerdeführer (der Verband ASTAG und zwei Transportunternehmen) statt, denen zufolge die Erhöhung den Grundsatz verletzt, nach dem die Einkünfte der Steuer die ungedeckten Kosten der Infrastrukturen und diejenige zu Lasten der Allgemeinheit nicht überschreiten darf. 

Der schwache Punkt der Begründungen, die zur Erhöhung führten, ist, dass diese auch die durch die Staus auf den Straßen, die auch für Pkw Zeitverlust beinhalten, verursachten indirekten Kosten umfasste. Die Beschwerdeführer wandten ein, die Staus würden nicht nur durch Lastkraftwagen, sondern auch durch Personenkraftwagen verursacht werden. Das Gericht hat dieser These stattgegeben und gelangte zum Schluss, dass entweder alle die Erhöhung zahlen oder diese gestrichen werden muss.  

  

Italien – Raubüberfälle von LKW

  Den neuesten Daten zufolge nimmt die Anzahl der in Italien von Diebstählen betroffenen Lkw ab. Nach den von ASAPS und dem italienischen Innenministerium bekannt gegebenen Daten wurden im Jahr 2008 3905 Industriefahrzeuge gestohlen. Im Jahr 2007 waren es 4628. Dieser Rückgang von 16% erhält noch mehr Bedeutung, wenn man bedenkt, dass es nach fünf Jahren kontinuierlichen Anstiegs des Phänomens dazu kam. 

Wieder aufgefunden wurden 2104 Fahrzeuge, das heißt 54%. Die Region, die am meisten unter den Lkw-Diebstählen zu leiden hat, ist die Lombardei mit 914 Diebstählen (23% des Gesamtwerts). Es folgen Kampanien mit 484 und Apulien mit 458 Diebstählen, dann Sizilien mit 294, der Piemont mit 285 und die Emilia Romagna mit 275. Auch die Raubüberfälle zu Lasten von Lastkraftwagen gehen zurück: 2008 waren es 245 gegenüber den 286 im Jahr 2007 (-14%). 

  

Frankreich – setzt auf elektronische Knöllchen

  Vom kommenden Jahr an werden landesweit elektronische Strafzettel eingeführt. Auf diese Weise könnten Polizisten effizienter gegen Falschparker vorgehen, berichtete die Zeitung „Le Monde“. Der Autofahrer bekomme weiterhin einen Zettel unter den Scheibenwischer geklemmt, aber der eigentliche Strafzettel kommt erst später mit der Post ins Haus. Ziel sei auch, die Zahl der Anfechtungen zu reduzieren. 

Und im Unterschied zur bisherigen Praxis lohnt dann auch keine Diskussion mit dem Polizisten mehr: Einmal eingegeben, lassen sich die Daten nicht wieder löschen. 

  

Schweden – Änderungen bei Winterreifen

  Nach Mitteilung des Reifenherstellers Continental wurden die Regeln weiter verschärft. Die schwedische Regierung ermächtigte die Gemeinden, Fahrzeuge mit bespikten Reifen die Benutzung bestimmter Straßen oder Straßenabschnitte zu verbieten. Gleichzeitig hob die Regierung die bisherige Ausnahmeregelung auf und verweist darauf, dass schwedische und ausländische Fahrzeuge, die nach und aus Schweden reisen, die Regeln für die Nutzung von Winterreifen einzuhalten haben. Danach müssen jetzt auch ausländische Autos und leichte Nutzfahrzeuge in der Zeit zwischen dem 01.01. und 31.03. Winterreifen mit mindestens drei Millimetern Profiltiefe aufweisen, wenn in dieser Zeit winterliche Fahrbahnbedingungen vorherrschen

Ebenfalls ist für Nutzfahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht in der Winterperiode zwischen dem 01.12. und 31.03. eine Mindestprofiltiefe von fünf Millimetern angewiesen. Diese Vorschrift gelte bei winterlichen Bedingungen auch für ausländische Lkw und Busse, jedoch nicht für Trailer. 

  

Deutschland – VW rettet Karmann

  VW will den Standort Osnabrück des insolventen Fahrzeugherstellers Karmann übernehmen. Wie der Niedersächsische Fahrzeugriese mitteilte, hat der Aufsichtsrat der Volkswagen AG dem Erwerb von Maschinen, Anlagen und Grundstücken der Karmann Besitzgesellschaft am Standort Osnabrück zugestimmt. In den nächsten Wochen soll dazu eine neue Volkswagen-Tochtergesellschaft für den Fahrzeugbau gegründet und neue Fahrzeugprojekte gestartet werden. 

Nach den aktuellen Planungen sollen im kommenden Jahr 200 Mitarbeiter beschäftigt werden und bis 2014 über 1.000 Arbeitsplätze entstehen. Zuletzt beschäftigte Karmann nach Angaben von Volkswagen rund 800 Mitarbeiter. Bestehende Entwicklungsverträge werden aktuell fortgeführt, verspricht VW. Im April 2009 stellte Karmann beim Amtsgericht Osnabrück Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. 

  

Deutschland – Volkswagen Leasing: Neue Erdgas-Tankkarte

  Volkswagen Leasing führt zusammen mit dem Kooperationspartner DKV Euro Service erstmals eine überregionale Erdgas-Tankkarte für Großkunden ein. 

Die Tankkarte „eCO2“ ist für das Frühjahr 2010 angekündigt. Über den Kooperationspartner DKV Euro Service GmbH & Co KG soll damit Erdgas (CNG) an mehr als 500 Erdgastankstellen in Deutschland bargeldlos zugänglich sein. Darüber hinaus kann auch der Benzin-Zusatztank von Erdgasfahrzeugen über diese Karte betankt werden. 

Ausgegeben wird die Karte ausschließlich für Erdgas-Fahrzeuge aus der bekannten Großkunden-Leasing Aktion „FleetCompetence eCO2″ für umwelt- und kostenoptimierten Fuhrparkbetrieb.  

  

Deutschland – MAN Führungsspitze geht

  Der Chef des Nutzfahrzeugkonzerns MAN, Håkan Samuelsson trat auf eigenen Wunsch mit sofortiger Wirkung nach 9 Jahren ab. Dem Vernehmen nach übernimmt er die politische Verantwortung für die Schmiergeldaffäre, mit der MAN seit Mai kämpft. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München stellte klar, dass nicht gegen Samuelsson ermittelt wird. „Herr Samuelsson wird bei uns nicht als Beschuldigter geführt.“ Kommissarischer Nachfolger an der MAN-Spitze wird Georg Pachta-Reyhofen. Der Manager ist Chef der Dieselmotorensparte und wird beide Ämter zunächst in Personalunion wahrnehmen. 

Nur wenige Tage nach dem Rückzug von Konzernchef Håkan Samuelsson räumte auch Finanzvorstand Karlheinz Hornung seinen Posten. Der Manager leitete das Finanzressort von MAN seit Anfang 2006. 

In der Schmiergeldaffäre geht die Staatsanwaltschaft dem Verdacht nach, dass vor allem im Lastwagen-Geschäft Verkäufer in den Niederlassungen Bestechungsgelder an Mitarbeiter von MAN-Kunden zahlten, um den Verkauf anzukurbeln. Im Visier sind weit mehr als 100 Beschuldigte. Das Geld soll teils über Konten von Angehörigen und Freunden der Empfänger geflossen sein. Seitdem musste bereits eine Reihe von Führungskräften bei MAN gehen, darunter der Vertriebsvorstand von MAN Nutzfahrzeuge, Peter Erichreineke. 

In die Hände spielen dürfte der Führungswechsel allerdings dem mächtigen VW-Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch. Er könnte damit freie Bahn haben, die Allianz zwischen MAN, VW und Scania voranzutreiben. Volkswagen ist mit knapp unter 30 Prozent größter Aktionär von MAN und hält zudem mehr als 70 Prozent der Stimmrechte am schwedischen Lastwagenbauer Scania. 

  

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