Archiv der Kategorie: Österreich

Österreich – Mauterhöhung ab 01.07.2007

  Am 7.5.2007, begleitet durch zahlreiche Vorgespräche auf höchster politischer Ebene zwischen Österreich und der Europäischen Kommission, verkündete Verkehrsminister Faymann zusammen mit Bundeskanzler Gusenbauer eine Erhöhung der fahrleistungsabhängigen Maut mit 1. Juli 2007: 

Der Grundkilometertarif wird von derzeit 13 Cent1 auf 15,5 Cent erhöht. Diese Änderung erfordert eine Änderung der Mauttarifverordnung. 

Die Aufteilung für die anderen Kategorien ergibt sich aufgrund des Verteilungsschlüssels des Bundesstraßen-Mautgesetzes2 und sieht wie folgt aus: 

· Kfz mit zwei Achsen: 100 vH (=15,5 Cent) 

· Kfz mit drei Achsen: 140 vH (=21,7 Cent)Kfz 

· KFZ mit vier und mehr Achsen: 210 vH (=32,55 Cent) 

Dies bedeutet für Fahrzeuge mit 2 Achsen eine Erhöhung um 2,5 Cent (bisher 13 Cent), für Fahrzeuge mit 3 Achsen eine Erhöhung um 3,5 Cent (bisher 18,2 Cent) und für Fahrzeuge mit 4 und mehr Achsen eine Erhöhung um 5,25 Cent (bisher 27,3 Cent). 

  

Österreich – ASFINAG-Vorstand wurde abgelöst

Verkehrsminister Faymann (SPÖ) enthob den gesamten ASFINAG-Vorstand bis Jahresende ihres Amtes. Dabei handelt es sich um die 3 Vorstände: Franz Lückler (früherer Büroleiter der steirischen Landeshauptfrau Klasnic), Christian Trattner (zuvor hochrangiger Beamter im Finanzministerium) und Mathias Reichhold (Ex-FPÖ-Verkehrsminister).
Erst in seinem Geschäftsbericht Ende Mai wies der Vorstand darauf hin, dass die ASFINAG zusätzlich zu ihren bereits 10 Mrd. Euro Schulden heuer weitere 1,4 Mrd. Euro aufnehmen und zu einer weiterhin steigenden Netto-Neuverschuldung führen werde.  Auch die erst im Vorjahr vollzogene Integration der von den Bundesländern übernommenen Autobahnmeistereien und die Neustrukturierung in mehrere Teilgesellschaften haben nicht genügend Einsparungen gebracht. Die Vorstände hatten deshalb zusätzliche Mittel aus der Mineralölsteuer (MöSt) verlangt. Faymann lehnte das  ab. 

Österreich – LKW Augustin wird übernommen

  Die Salzburger Unternehmensgruppe Karl Augustin Spedition Logistik & Transport GmbH, der zweitgrößte Frächter Österreichs wird übernommen. Der frühere Geschäftsführer der Asamer & Hufnagl Kies- und Betonwerke GmbH, Oskar Berger, übernimmt ab nun das Steuer bei Augustin. Das Unternehmen hat im letzten Jahr mit knapp 1.500 Fahrzeugen einen Umsatz von 310 Millionen Euro erwirtschaftet. Oskar Berger kennt das Unternehmen Augustin aus seiner Funktion als Aufsichtsrat. Geschäftsleiter bleibt Herbert Piwonka, Firmengründer Karl Augustin wechselt in den Aufsichtsrat.  

Österreich – Eigene Tarifstaffel für Busse ab 1.7.2007 gefordert

  Man vergisst ganz, dass in Österreich auch Busse zu 100 Prozent von der Lkw-Mauterhöhung betroffen sind, halten Karl Molzer, Obmann der Busunternehmer und Edward Gordon, Obmann der Reisebüros, angesichts der angekündigten Lkw-Mauterhöhung um durchschnittlich 4,2 Cent/km übereinstimmend fest. 

Trotz der vehementen Forderungen der Branche nach einer generellen Ausnahme für den Bus vom Mautsystem nach deutschem Vorbild wird dies auch von der neuen Bundesregierung abgelehnt. 

Österreich – Kfz-Steuer-Senkung im Gegenzug zur Lkw-Mauterhöhung notwendig

  Mit 1. Juli 2007 wird in Österreich die Lkw-Maut um durchschnittlich 4,2 Cent von 22,7 Cent auf 26,9 Cent angehoben. Für Lkw-2-Achser wird die Maut um 2,5 Cent / Kilometer angehoben, für Lkw-3-Achser um 3,4 Cent und für Lkw-4(+) Achser um 5,1 Cent. 

Die Erhöhung bringt der ASFINAG Mehreinnahmen von 115 Millionen EURO. Der drastischen Belastung des Wirtschaftsstandorts muss umgehend die vereinbarte Senkung der Kfz-Steuer folgen, urgierten Vertreter der Verkehrswirtschaft. 

Österreich – Asfinag erhöht Mindestaufladung für Lkw-Maut-Boxen

  Lkw-Fahrer, die ihre Autobahn-Maut in Österreich im Voraus zahlen, müssen künftig einen deutlich höheren Betrag auf ihre Mautgeräte aufladen. Mit einer Änderung der Mautordnung hebt die Autobahngesellschaft Asfinag mit 1. Mai den Mindestaufladebetrag für die so genannten Go-Boxen von bisher EUR  45,- auf EUR 75,- an.
Bei Rückgabe der Geräte erhalten die Fahrer den nicht verbrauchten Betrag wieder retour. Die Asfinag hofft, dass dadurch mehr Lkw-Fahrer als bisher, die ihre Mautbox nicht mehr benötigen, wieder zurückbringen. Die Guthaben, die bisher auf den Boxen verblieben und nicht mehr aufgelöst wurden, hätten die Anschaffungskosten der GO-Boxen nur zu 58 Prozent gedeckt.
’’Pre-Paid-Boxen’’ werden vor allem von Transit-Lkws genützt. 45 Euro reichen oft exakt für die Fahrt durch Österreich. Heimische Frächter verrechnen die Maut mit der Asfinag meist im Nachhinein. Sie erhalten von der Asfinag monatliche Rechnung und sind von der Neuregelung nicht betroffen.

Österreich – Erweitertes Wochenendfahrverbot auf A12, A13

  Das BMVIT hat den Entwurf für den Fahrverbotskalender 2007 zur Begutachtung ausgesandt. Für Lastkraftwagen (hzG mehr als 7,5 t) gilt auf Teilen der A12 und A13 an zehn Samstagen zwischen 30. Juni 2007 bis 1. September 2007 von 9.00 – 15.00 Uhr ein Fahrverbot, wenn das Ziel der Fahrt südlich des Brenners liegt. 

Am 3. Oktober 2007 von 0.00 – 22.00 Uhr, wenn das Ziel der Fahrt in Deutschland bzw. über Deutschland erreicht werden soll. 

Fahrverbote gelten auch für Streckenabschnitte folgender Straßen: Loferer Straße B178, Ennstal Straße B320, Seefelder Straße B177, Fernpassstraße B179 sowie Achensee Straße B181. 

Österreich – LKW ist zu Unrecht im Fadenkreuz der Klimadiskussion

  Gerhard Berkmann, Verkehrsspartenobmann in der Wirtschaftskammer Österreich, hat in einer Aussendung darauf hingewiesen, dass der Lkw „zu Unrecht am Pranger steht“.  Eine Statistik des Umweltbundesamtes zeigt, dass der Lkw-Verkehr nur einen Anteil von elf Prozent an den gesamten Treibhausemissionen hat, der Anteil des Pkw-Verkehrs aber bei 15 Prozent liege. Der Anteil der Industrie mit 26 Prozent und jener der Haushalte mit 16 Prozent macht den Löwenanteil der Emissionen aus. Wenn man, so Berkmann, den hohen Anteil an Tanktouristen berücksichtige, dann mache der Anteil des Lkw-Verkehrs in Österreich nur mehr 5,5 Prozent an den Gesamtemissionen aus. Um eine Wettbewerbsgleichheit herzustellen, fordert Berkmann eine Versachlichung der Diskussion und eine EU-weite Harmonisierung der Lkw-Maut.  

Österreich – Senkung der Kraftfahrzeugsteuer ab 1. Juli 2007

  Das Bundesministerium für Finanzen hat den Entwurf des Budgetbegleitgesetzes (BBG 2007) zur Begutachtung ausgesendet. Es enthält die Absenkung der Kraftfahrzeugsteuer ab 1. Juli 2007 für Lkw (mit mehr als 3 t hzG). Es ist die Senkung auf die Hälfte vereinbart. Die österr. Kfz-Steuer ist mit 2.962 Euro pro Jahr (40 t hzG, seit Einführung der Maut) die höchste in Europa. Das zweithöchste Niveau liegt bereits um 1/3 niedriger (Schweiz), Deutschland die Hälfte. 17- EU-Staaten heben sogar nur ein Drittel verglichen mit der österreichischen Steuer ein.