Archiv der Kategorie: International

Schweden – Scania: Telematik-Box kommt 2011 serienmäßig

Der schwedische Lkw-Hersteller Scania hat angekündigt im kommenden Jahr eine selbst entwickelte Telematik-Box serienmäßig ohne Aufpreis in seine Lkw in Deutschland einzubauen.

Der mittlerweile vom Volkswagen-Konzern kontrollierte Lkw-Hersteller rechnet damit, dass ab circa April 2011 der Fall sein wird. Das „Scania Fleet Management“ bietet dann für Interessierte einen kostenlosen Basisreport zur Überwachung des Kraftstoffsverbrauchs. Wer darüber hinaus tiefer gehende Fahrzeug- und Fahrdaten sowie Ortungsfunktionen nutzen möchte, könne zusätzliche Dienstleistungspakete buchen.

In Russland wächst die erste Mautautobahn

In Russland ist das erste mautpflichtige Teilstück einer geplanten gebührenpflichtigen Autobahn von Moskau nach Süden in Betrieb genommen worden. Betreiber ist der neu gegründete staatliche Straßen-Betriebskonzern Avtodor, der in Zukunft auf zahlreichen russischen Fernstraßen Maut-Strecken einrichten und unterhalten soll.

Das erste gebührenpflichtige Teilstück der M-4 „Don“ befindet sich im Gebiet Lipezk und ist 55 Kilometer lang. Es umgeht die Ortschaften Sadonsk und Chlebnoje. Es handelt sich bei der jetzt ausgebauten Strecke um eine ampelfreie vierspurige Fernstraße mit getrennten Richtungsfahrbahnen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit liegt bei 110 km/h.

Der Tarif für die Nutzung der Autobahn – auch beim Befahren von Teilstrecken – wurde auf 55 Rubel (1,33 Euro) für Pkw und 220 Rubel (5,34 Euro) für schwere Lastwagen festgelegt. Bis 2016 sollen die mautpflichtigen Abschnitte auf der vom Fernverkehr sehr stark genutzten Nord-Süd-Route auf 766 Kilometer Länge wachsen.

Österreich – Nachtfahrverbot A12 Ausnahmebestimmung für Euro 5 und 6

  In der 64. Verordnung des Tiroler Landeshauptmannes (siehe Anhang) vom 27. Oktober 2010 wurden die Bestimmungen zum Nachtfahrverbot auf der A 12 neu geregelt. Im Vergleich zur Verordnung aus dem Jahr 2009 bleiben die wesentlichen Bestimmungen zum Nachtfahrverbot, nämlich: 

· Auf der A 12 Inntal Autobahn zwischen Langkampfen – Zirl (beide Richtungsfahrbahnen) 

· Für Lkw (mit Anhänger) bzw. Sattelkraftfahrzeugen mit mehr als 7,5 t 

· Vom 1. Mai bis 31. Oktober an Werktagen von 22 – 5 Uhr (des nächsten Tages), sowie an Sonn- und Feiertagen 23 – 5 Uhr bzw. 

· Vom 1. November bis 30. April (des Folgejahres) an Werktagen von 20 – 5 Uhr (des nächsten Tages), sowie an Sonn- und Feiertagen 23 – 5 Uhr gleich. 

In der Verordnung aus dem Jahr 2009 wäre die Ausnahme für EURO 5 Fahrzeuge jedoch mit 31.Oktober 2010 (bzw. für EURO 6 Fahrzeuge mit 31. Dezember 2014) ausgelaufen, diese Ausnahmebestimmung für EURO 5 Fahrzeuge wurde nun mit der neuen Verordnung auf den 31. Oktober 2011 (EURO 5 Fahrzeuge) bzw. auf den 31. Dezember 2015 (EURO 6 Fahrzeuge) verlängert! 

Die neue Verordnung trat mit 1. November 2010 in Kraft und hebt die diesbezügliche Verordnung aus dem Jahr 2009 auf (näheres im Landesgesetzblatt für Tirol). 

  

Europa – Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr: Neue EU-Richtlinie

  Das Europäische Parlament und die Europäische Kommission haben sich über eine neue Regelung zur Bekämpfung von Zahlungsverzögerungen im Geschäftsverkehr geeinigt. 

Die Regelung führt eine generelle Vorschrift ein: die öffentlichen Verwaltung soll innerhalb von 30 Tagen bezahlen; die Mitgliedstaaten können diese Frist auf maximal 60 Tage ausdehnen (in den Bereichen Gesundheit und öffentliche Verwaltung, welche eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben). 

Wenn die öffentliche Verwaltung nicht innerhalb dieser Fristen bezahlt, werden zusätzlich Verzugszinsen berechnet: und zwar i. H. vom Prozentsatz der Europäischen Zentralbank plus 8%. Außerdem könnte sich der staatlich anerkannte Unternehmensverband, im Auftrag der Mitglieder, an die Justiz- oder Verwaltungsbehörden wenden, um Gesetzwidrigkeiten anzuzeigen. Die Regelung soll Ende des Jahres in Kraft treten, und die Mitgliedstaaten haben dann noch 2 Jahre Zeit, um sie umzusetzen. 

  

Europa – Zusammenarbeit MAN mit Scania angestrebt

  Zu den aktuell kursierenden Gerüchten über einen möglichen Zusammenschluss von MAN SE und Scania AB hat die MAN SE in einer kurzen Erklärung Stellung bezogen:

„Wie allseits bekannt, streben MAN und Scania eine engere industrielle Zusammenarbeit an, um erhebliches Synergiepotenzial zu heben. Beide Unternehmen führen in dieser Hinsicht Gespräche. 
Das Ziel beider Parteien ist es, Mehrwert für ihre Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden zu schaffen. Das ist auch die Basis für die freundschaftlich geführten gemeinsamen Gespräche. Beide Seiten sind gleichzeitig bestrebt, das operative Geschäft und die spezifischen Markenwerte der jeweiligen Unternehmen zu erhalten. Dieses Verständnis bildet auch die Grundlage für jede mögliche Option, die von MAN weiter verfolgt werden würde. Zum gegenwärtigen frühen Zeitpunkt ist weder ein Ergebnis der Diskussionen absehbar noch eine Entscheidung gefallen.“
Unter dem VW-Dach und der unter der Führung von Ferdinand Piech möchte man die Lkw-Hersteller zu einem schlagkräftigen Team zusammenbinden. Auch die Entwicklung umweltfreundlicher Hybridantriebe macht eine engere Kooperation von MAN und Scania erforderlich.
Außerdem verlieren Scania und MAN konstant Marktanteile, weil Hersteller aus Asien die Märkte mit ihren günstigen Trucks fluten. Der weltgrößte Hersteller von Nutzfahrzeugen über sechs Tonnen Nutzlast: Die Rangfolge geht inzwischen so: Dongfeng (China), First Automobile Works (China), Daimler (Deutschland) Tata (Indien), CNHTC (China).
 

Europa – Geplante Einführung eines automatischen Notrufsystems

  Die Europäische Kommission hat die Mitgliedstaaten aufgefordert, freiwillig die neue Kommunikationstechnik ’’eCall’’ einzusetzen. 

Bei eCall handelt es sich um ein Notrufsystem für Kraftfahrzeuge. Diese Geräte sollen einen Verkehrsunfall an die einheitliche europäische Notrufnummer 112 melden und durch die rascher initiierten Rettungsmaßnahmen helfen, die Zahl der Verkehrstoten zu senken und die Schwere von Verletzungen im Straßenverkehr zu reduzieren. 

eCall ist ein wichtiges Projekt der eSafety-Initative der Europäischen Kommission, die dazu beitragen will, die Anzahl der Unfalltoten bis 2010 zu halbieren. Als Option beim Neuwagenkauf soll eCall in Europa ab September 2010 angeboten werden (eine so genannte opt-in Lösung). 

  

Österreich – Verkehrskontrollplatz auf A9 bei Strass eröffnet

  Technische Mängel, Überladung, übermüdete Fahrer, illegale Einwanderer, Mautpreller: Bei dem Verkehrskontrollplatz an der A9 bei Strass – dem ersten Kontrollplatz im Bundesland Steiermark – soll dem ab sofort der Kampf angesagt werden. Ein Parkplatz wurde von der ASFINAG und dem Land Steiermark um 4,4 Millionen Euro zur Kontrollstelle umgewandelt. 

Der Verkehr auf der A9 in Richtung Graz kann mittels elektronischer Überkopf-Anzeigen auf den ehemaligen Parkplatz Gersdorf umgeleitet werden. LKW werden sofort gewogen und in einem überdachten Bereich oder in einer Prüfhalle kontrolliert. 

Gerade im ersten Monat will man verstärkt kontrollieren. Jeweils 10 Stunden am Stück. Dazu kommen mobile Streifen auf den Maut-Ausweichrouten sowie Scherpunktaktionen der Kriminalpolizei. Die Steiermark ist mit diesem ersten landesweiten Verkehrskontrollplatz bei den „Spätzündern – ein zweiter soll auf der A2 im Ilztal folgen – Eröffnung 2012. 

  

Deutschland – IAA Messe 2010

  Die 63ste IAA Nutzfahrzeuge übertraf weit die Erwartungen des Veranstalters VDA (Verband der Automobilindustrie. 

Rund 250.000 Besucher strömten nach Hannover und mit 1.751 Ausstellern aus 43 Ländern habe die IAA die bisher zweithöchste Ausstellerzahl erreichen können. Bei den Weltpremieren habe es mit 272 Exponaten dem VDA zufolge sogar einen neuen Rekord gegeben. Der Großteil der Messebesucher sind Fachbesucher, jeder vierte davon aus dem Ausland. 

  

Schweiz – der neuen Gotthard-Bahnstrecke fehlen 20 Zentimeter

  Auf der Gotthardstrecke werden sich nach jetzigem Stand trotz neuem Hightech-Tunnel keine Sattelaufleger mit der Bahn befördern lassen. 

Dem neuen Gotthard-Bahnstrecke fehlen 20 Zentimeter: Die Zufahrten zum künftigen Basistunnel sind nur auf 3,80 Meter Eckhöhe ausgelegt statt auf 4 Meter, wie dies im Transportgewerbe zunehmend zur Norm wird. Zwar erfüllt der neue Gotthardtunnel den 4-Meter-Standard, ebenso der Monte Ceneri – nicht aber die Zufahrtsstrecken zu diesen Neubauten auf der Nord- und der Südseite. 

Da gibt es eine Vielzahl alter Tunnels mit zu kleinem Profil und zu tiefe Brücken, und selbst vorstehende Bahnsteigdächer erweisen sich als Hindernisse. Rund hundert störende Objekte sind es insgesamt. Dieses Manko im Zentimeterbereich beschneidet die Kapazitäten des Schienenverkehrs massiv. So kann die Bahn zwar Container transportieren, nicht aber die etwas höheren LKW-Sattelaufleger. 

Mehr als 60 Prozent des Straßentransits durch die Schweiz wird zurzeit mittels Lastwagen mit Sattelauflegern abgewickelt.