Umweltfreundliche Lastkraftwagen mit der modernsten Abgastechnologie EURO 5 sind weiterhin vom Tiroler Nachtfahrverbot ausgenommen. Die Schienentransporte werden gestärkt, indem neben Fahrten zur Eisenbahnverladung am Bahnterminal Wörgl künftig auch jene zum Terminal Hall in der Nacht gestattet sind, wovon vor allem Unternehmungen aus Vorarlberg profitieren.
„Damit konnte doch noch eine vernünftige Vorgehensweise bei der Neuregelung dieser Luftreinhaltemaßnahme gefunden werden, ist der Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich, Harald Bollmann, über das Einlenken des Landes Tirol erleichtert. Das ab 1. November 2009 drohende generelle Lkw-Fahrverbot auf der A12 Inntalautobahn in der Nacht konnte damit abgewendet werden.
„In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen auf fahrintensiven Strecken wie der A12 Inntalautobahn praktisch jeder fünfte Lkw ausfällt, wäre eine totale Lkw-Blockade ein ungebührlicher Schlag gegen die Wirtschaft und insbesondere gegen die Transportwirtschaft gewesen. Tagsüber müssen bereits wegen des Sektoralen Fahrverbots bereits 20 Prozent aller Güterbeförderungen samt Lkw auf die Schiene verladen werden. Zudem gilt auf der A12 bereits ein ganzjähriges Fahrverbot rund um die Uhr für ältere Fahrzeuge der EURO-Klassen 0 bis 2“, erläutert Bollmann.
Ein gänzliches Fahrverbot auf der A12 hat insbesondere deshalb gedroht, weil die Ausnahme für die noch umweltfreundlichere Generation der EURO 6 Lkw noch nicht gegriffen hätte. Diese Fahrzeuge stehen erst 2011 zur Verfügung. Ein Euro 6 Lkw emittiert um 97 Prozent weniger Schadstoffe als ein Euro 0 Lkw der 90er Jahre. Bei den nun für ein weiteres Jahr ausgenommenen Euro 5-Lkw kommt bereits eine Emissionsreduktion um 87 Prozent bei Stickoxiden und 95 Prozent bei Ruß zum Tragen.