Moderne Auto- und Lkw-Cockpits erinnern bisweilen an eine Flugzeugkanzel mit vielen Informations- und Warnsystemen. Sie zeigen den richtigen Weg, erfassen Verkehrszeichen, melden Staus und Straßenverhältnisse, warnen beim Spurwechsel, melden den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und erkennen Fußgänger im toten Winkel oder am dunklen Straßenrand. Es piept und blinkt und leuchtet – doch eine Häufung von visuellen und akustischen Signalen lenkt die Fahrer vom Verkehrsgeschehen ab.
Wie also lassen sich alle diese Informationen darstellen, ohne dass der Fahrer den Blick von der Straße nehmen muss? Die Lösung soll eine eingeblendete Informationsleiste auf der Frontscheibe bringen, an der Wissenschaftler vom Zentrum für Fahrerassistenzsysteme der TU Chemnitz derzeit arbeiten.
Das System funktioniert mit LED-Leuchten, ist etwa zehn Zentimeter hoch und deckt einen Blickbereich von 135 Grad ab. Bis zu neun verschiedene Warnmodule kann die transparente Informationsleiste nach Angaben der Forscher anzeigen, ohne dass der Fahrer die Straße aus den Augen verliert. Derzeit testen und verbessern die Wissenschaftler das System in einem umgebauten VW Touran als Versuchsfahrzeug. Herstellerfirmen wie Volvo und Volkswagen, die selbst in diesem Bereich forschen, zeigen Interesse an der neuen Entwicklung aus Sachsen.